Bauvorhaben
Seit 1970 hat die Stadt Göttingen tausende Hektar fruchtbares Ackerland versiegelt, obwohl seit dieser Zeit nicht mehr Leute in der Stadt wohnen. Darüber hinaus sind auch in Zukunft weitere Vorhaben in Roringen, Nikolausberg, Geismar, sowie zwischen Holtensen und Lenglern geplant. Damit reiht sich Göttingen bundesweit mit in die "Spitzentruppe der Flächenversiegler" mit ein.
Für die Erschließung immer weiterer Wohn- und Gewerbegebiete wird sogar vor der Bebauung wertvoller Landschaftsschutzgebiete nicht halt gemacht. Und das obwohl Gesetze, wie die der Raumordnung, des Bodenschutzes und das Bundesnaturschutzgesetz, den sparsamen Umgang mit der Ressource Boden fordern.
Verkehrsentwicklung
Eine erhebliche Summe an öffentlichen Mitteln fließt in den Ausbau des Straßennetzes. Leider in erster Linie zugunsten des motorisierten Individualverkehrs und weniger für die Verbesserung des Fuss- und Radwegenetzes.
Nicht nur der Ausbau neuer und alter Straßen kostet dem Steuerzahler eine große Summe, sondern zunehmend auch die daran gebundenen Erhaltungskosten. Dieses Geld fehlt dann bei Bildung, Kultur, Sozialem und Umweltbelangen. Und auch die Lebensqualität der Bewohner leidet unter dieser Entwicklung!
Fließgewässer
Durch die Bebauung werden die Bäche der Stadt Göttingen zunehmend eingeengt oder sogar verrohrt. Das traurige Beispiel der Lutter ist da nur die Spitze des Eisberges: Von der Quelle im Göttinger Wald wird sie schon in Herberhausen als Kanal durchgeleitet. Im Bereich der Knochenmühle darf sie sich ein bisschen ausbreiten, wird dann aber unter die B 27 gezwängt und muss sich bis Hoffmannshof durch ein neues Korsett quälen. Dann wird's für die Lutter immer enger, bis sie in Weende ganz unter den Boden entschwindet. Bis zur Einmündung in die Leine bleibt sie fast völlig verbaut. Nur noch in einem kleinen Abschnitt ist die Lutter zu sehen, und nun hat der Bauausschuss gerade beschlossen, dass auch diese Strecke noch einem weiteren Straßenbau geopfert werden müsse ...
Fehlende Gelder
Weil die Stadt so viel Geld für Straßenbau ausgibt, bleibt nicht mehr viel für den Erhalt und die Pflege der Grünflächen und Stadtbäume übrig. Dies führt dazu, dass der Baumbestand im Zentrum und entlang der Verkehrswege abnimmt. Die Bäume, die unser Stadtbild prägen, den Straßenlärm minder, die Luft und das Klima verbessern, leiden jedoch stark an chronischem Wassermangel und dem massiven Einsatz von Auftausalz und Herbiziden. Die Bestände kränkeln und müssen deswegen oftmals viel zu frühzeitig gefällt werden.