Die Bedeutung der niedersächsischen Landwirtschaft

Der niedersächsische Agrarsektor trägt einen großen Anteil an der landwirtschaftlichen Gesamtproduktion in Deutschland. Dabei spielen die Tierhaltung und der Pflanzenbau gleichermaßen eine wichtige Rolle. Beispielsweise werden in Niedersachsen über die Hälfte aller Schlacht- und Masthähnchen, ein Drittel aller Schweine und Legehennen und ein Fünftel aller Rinder gehalten. Darüber hinaus werden hier 45 % der deutschen Kartoffeln angebaut, 20 % der Milch erzeugt und 80 % des deutschen Torfs abgebaut. Entlang der natürlichen Landschaftstypen haben sich ausgeprägte regionale Produktionsschwerpunkte gebildet. Auf den fruchtbaren Lössböden der Börde und den jungen Marschen an der Nordseeküste findet man Kulturen von Getreide, Kartoffeln und Zuckerrüben. Die nordwestlichen Grünlandflächen dienen vor allem der Milchvieh- und Rinderhaltung, dem die Schweine- und Geflügelhaltung im Südwesten gegenüber steht. Die Landwirtschaft in Niedersachsen liefert beeindruckende Zahlen. Doch die intensive Produktion tierischer Erzeugnisse und die Nutzung organischer Böden hat ihren Preis: Niedersachsen zählt zu den Bundeländern mit höchsten mittleren Stickstoff-Salden pro Hektar landwirtschaftliche Nutzfläche.

Doch Niedersachsen trägt noch eine weitere Verantwortung: hier liegen 38 % der gesamten deutschen Moorflächen. Große Teile davon werden für die landwirtschaftliche Nutzung (15 % Ackerbau, 52 % Grünland) und industrielle Rohstoffgewinnung entwässert. Durch Umsetzungsprozesse mineralisiert das organische Bodenmaterial und Treibhausgase gelangen in die Atmosphäre. Andersrum können Moorstandorte durch Wiedervernässungsmaßnahmen als natürliche CO2-Speicher fungieren. Hier liegt ein gravierendes Konfliktpotenzial zwischen landwirtschaftlicher bzw. industrieller Flächennutzung und dem Klimaschutz. Aufgrund der starken Abnahme des Dauergrünlandanteils um landesweit mehr als 5 % wurde in Niedersachsen eine Dauergrünlanderhaltungsverordnung erlassen. Mit dieser Regelung wurde der Grünlandverlust bereits deutlich verringert.

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