Im Jahr 2011 weist die Europäische Kommission eine potenzielle Emissionsminderung der Nicht-CO2-Treibhausgase für den Agrarsektor aus. Zwischen 42 und 49 % sollen bis 2050 im Vergleich zum Referenzjahr 1990 eingespart werden. Nichtregierungsorganisationen fordern darüber hinaus ein verbindliches Aktionsprogramm „Klimaschutz für den Agrarsektor“ und eine Reduktion landwirtschaftlich erzeugter Emissionen von 20% bis 2020.
Für Lachgas und Methan liegen bisher keine konkreten Vorgaben zur Emissionsminderung vor. Ganz im Gegensatz zu NH3-Emissionen, die zu rund 95 % aus der Landwirtschaft stammen. Bis 2010 soll die Menge auf 550kt NH3/Jahr reduziert werden (Art. 4 Abs. 1 Anhang Richtlinie 2001/81/EG).
Politische Maßnahmen zur Umsetzung
- Überarbeitung der Gülleverordnung
- Ergebnisorientierte Honorierung zur Erhöhung der N-Effizienz
- Ordnungsrecht zur sofortigen Einarbeitung von entsprechenden Wirtschaftsdüngern
- Verpflichtung zur Abdeckung von Anlagen zur Lagerung von Schweine- und Rindergülle
- Schutz von Dauergrünland gegen Umbruch zu Ackerland
- Moorschutzkonzept
- Strategie zur Reduzierung der Torfverwendung im Gartenbau
- Klimacheck für landwirtschaftliche Betriebe
- Anpassung des Agrarinvestitionsförderungsprogramms (AFP) an Klimaschutzaspekte
- Förderung von Forschung und Entwicklung sowie Wissenstransfer Bereich Ernährungsindustrie und Handel
- Information und Aufklärung der Verbraucher
Minderungspotenziale und Maßnahmen zur Verringerung von Treibhausgasemissionen in der Landwirtschaft
Steigerung der Stickstoffeffizienz und Reduktion von N-Überschüssen
- Optimierte Düngeplanung und Düngetechnik
- Effiziente Verwertung organischer Wirtschaftsdünger
- Optimiertes Wirtschaftsdüngermanagement, das Stickstoffverluste minimiert
- Verbesserung der Futterverwertung sowie proteinoptimierte Futterrationen
Optimierung des Wirtschaftsdüngermanagement – Minderung der CH4-, NH3 und N2O-Emissionen
- Einsatz von Ausbringungstechniken Wirtschaftsdünger. Wichtig: Ausbringungszeitpunkt, sofortige Einarbeitung auf unbewachsenen Flächen sowie bodennahe Ausbringung.
- Emissionsminderung durch die Art der Lagerung der Wirtschaftsdünger
- Minderung der NH3-Freisetzung aus offenen Güllelagern durch geeignete Abdeckungen
- Minderung der CH4- und NH3-Emissionen aus der Güllelagerung durch Gülleverwertung in Biogasanlagen.
- Substitution von fossilen Energieträgern durch Biogas verringert zusätzlich Treibhausgasemissionen.
- Leistungsoptimierung unter Berücksichtigung der Aspekte Tiergesundheit und Lebensleistung, Doppelnutzung Milch
- Fleisch und Erhalt von Dauergrünland (nur begrenzt möglich).
- Erhalt der Vorräte an organischer Bodensubstanz
- Erhalt von Dauergrünland und die Vermeidung des umwelt- und klimabelastenden Umbruchs dieser Flächen
- Verringerung stark erhöhter CO2- und N2O-Emissionen aus landwirtschaftlich genutzten, entwässerten Mooren durch Anheben des Wasserspiegels.
Produktion von Bioenergie
- Rohstoffe zur Erzeugung von Bioenergie: Raps (Biodiesel), Mais & Gülle (Biogas), Getreide & Zuckerrüben (Ethanol)
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