BUND Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland


Unsere Böden in Gefahr

Böden sind eine begrenzte Ressource, die nicht wieder herstellbar ist. Es dauert 2000 Jahre, bis 10 cm Boden entstanden sind. Doch durch vielerlei Nutzung sind Böden gefährdet.

Intensive landwirtschaftliche Nutzung: Durch das Befahren mit schweren Landmaschinen wird der Boden verdichtet. Als Folge nimmt das Wasseraufnahme und -speichervermögen und die Durchwurzelbarkeit ab. Monokulturen und unbewachsene Ackerflächen fördern Wind- und Wassererosion. Bodenpartikel werden durch Wind oder abfließendes Wasser abgetragen. Der Einsatz von synthetisch hergestellten Düngern und Pflanzenschutzmitteln führt zu einer Abnahme der organischen Substanz und gefährdet das Bodenleben. Außerdem werden diese Stoffe ausgewaschen und belasten nicht nur den Boden, sondern auch das Grundwasser. Durch Anbau von Energiepflanzen (z. B. Mais) nimmt die Artenvielfalt ab. Um die benötigte Fläche für den Energiepflanzenanbau zu bekommen, werden Wälder gerodet und Grünland umgebrochen. Nicht zuletzt können auf Flächen, auf denen Energiepflanzen wachsen, keine Lebensmittel produziert werden. In trockenen Gebieten führt die Bewässerung der Böden zur Versalzung. Salze, die im Wasser gelöst sind, verdunsten nicht und lagern sich im Boden an. Die Böden werden unnutzbar.

Schadstoffe aus Verkehr, Industrie und Haushalt gelangen in die Luft und mit dem Regen in den  Boden. Obwohl der Boden die Einträgen filtert, können sie in das Grundwasser gelangen. Eine erhöhte Schadstoffkonzentration im Boden kann sich negativ auf die Gesundheit von Menschen und Tieren auswirken, Nahrungs- und Futterpflanzen belasten sowie den Wasser- und Naturhaushalt stören.

Förderung von Rohstoffen und fossiler &
konventioneller Energieträger:
um an Rohstoffe (z. B. Aluminium, Gold) oder fossile Energieträger
(Erdöl, Erdgas, Kohle) zu gelangen, werden oft Wälder gerodet und Mutterboden abgetragen. Zur
Gewinnung von Schiefergas mittels Fracking werden nicht abbaubare Chemikalien in den Boden
geleitet. Bei der Förderung von Braunkohle wird Boden unwiederbringlich zerstört – die Rekultivierung bringt enorme Kosten mit sich, so dass fast die Hälfte der Braunkohletagebaue in
Deutschland geflutet sind.

Flächeninanspruchnahme für Siedlung und Verkehr führen zu Bodenversiegelung und somit zu einem Verlust der Bodenfunktionen und zur nahezu irreversiblen Zerstörung. Außerdem kann auf einem versiegelten Boden kein Regenwasser versickern, was die Hochwassergefahr erhöht.

Landgrabbing: private oder staatliche Investoren kaufen Land als Anlageobjekt auf und gefährden so die Wirtschaftsgrundlage der regionalen bäuerlichen Betriebe, die sich die Boden- und Pachtpreise oft nicht mehr leisten können.

Quelle: http://archiv.bund-goettingen.de/themen_und_projekte/landwirtschaft/unser_boden/gefaehrdung/