Die Leine ist mittlerweile nur noch mäßig belastet (Güteklasse II) und bietet Lebensraum für viele Fische (Neunauge, Groppe), Kleinstlebewesen und Pflanzen. Die Wasserqualität ist so gut, dass der BUND den Leinebadetag seit 2008 immer wieder bedenkenlos durchführen konnte. Zwar sieht der BUND, die erfolgte Erhöhung des Dammes auf der Böschungskrone um 40 cm sowie die Pflanzung einiger hochstämmiger, nicht dem Lebensraum angepasster Bäume in der Aue, die aus Gründen des Hochwasserschutzes auch noch regelmäßig bis auf drei Meter Höhe entastet werden, nach wie vor kritisch, doch hat sich das Flussbett unübersehbar positiv entwickelt. Im 2010 renaturierten Abschnitt haben sich sogar schon von alleine Erlen angesiedelt. Der Plan der Stadt sieht allerdings vor, die Auen alle zwei Jahre zu mähen, um das Abfließen des eventuellen Hochwassers nicht zu behindern.
Nach wie vor muss jedoch über integrierten Hochwasserschutz nachgedacht werden, besonders über die Schaffung von naturnahen Rückhalteräumen. Unseren Flüssen hat man zwei Drittel ihrer Überschwemmungsgebiete genommen und ihre Fließgeschwindigkeit durch Kanalisierung erhöht. Der beste Schutz ist, ihnen wieder mehr Platz zu geben, am besten vor der Stadt. Doch dort ist die Bodenversiegelung deutlich vorangeschritten, wie z.B. auch durch die Umgehungsstraße in Rosdorf. Des weiteren wäre es wünschenswert, wenn einer breiteren Öffentlichkeit verständlich gemacht werden könnte, dass Hochwässer weder hundertprozentig berechenbar, noch beherrschbar sind. Lange glaubten die Planer, dass man nur die richtigen Berechnungen anstellen müsste, dann könne man den Verlauf der künftigen Ereignisse steuern. Noch während der Planung und der Durchführung ändern sich jedoch ständig die Bedingungen, also muss beides in einem ständigen Prozess stattfinden, der Vorsorge und Nachhaltigkeit in diesem Sinne gut miteinander vereinbart
Derzeit plant die Stadt keine Erweiterung der Leine-“Renaturierung“. Der BUND arbeitet darauf hin, dass an den umgestalteten Abschnitten der Leine Informationstafeln aufgestellt werden. Außerdem planen wir Fahrradexkursionen zum Thema Leine und Leine-Renaturierung.