Das Bratental liegt im nordöstlichen Stadtgebiet zwischen Nikolausberg und Roringen. Das landschaftlich reizvolle Tal zieht sich etwa von der Knochenmühle halb um den Ort Roringen herum bis etwa zur Roringer Warte. Teile dieses Tals stehen seit 1982 unter Naturschutz.
Offiziell wurden damals 115 ha an Ackerflächen, Kalkmagerrasen und einige Waldbereiche geschützt. Weil die Verordnung die massive Intensivierung der landwirtschaftlichen Nutzung nicht vorhersah, sind davon nur noch knapp 20 ha übrig geblieben. Wertvolle Ackerstandorte gibt es keine mehr, ebenso sind gestufte Waldränder zum großen Teil verschwunden. Das Naturschutzgebiet (NSG) besteht also weitgehend nur noch auf dem Papier.
Die noch verbliebenen Magerwiesen, welche seltenen Orchideen, Insekten (wie das Blutströpfchen Zygaena filipendulae) und Brutvögeln einen Lebensraum bieten, drohen zu verbuschen, weil sie nicht mehr beweidet werden. Nährstoffanreicherung aus der Luft und Trittschäden durch unsensible Naherholung stellen zusätzliche Belastungen dar. Mangels kommunaler personeller und finanzieller Mittel für die Erhaltungspflege vermindert sich der Wert dieser seltenen Lebensräume weiter.
Mittlerweile ist das NSG auch Bestandteil des FFH-Gebietes Nr. 138 „Göttinger Wald“ im Rahmen des EU-weiten Biotopverbunds „NATURA 2000“. Die Umsetzung der dringend notwendigen Schutzmaßnahmen durch die Stadt Göttingen – gesetzlich gefordert bis 2010! – steht immer noch aus.