Der südöstlich von Reinhausen gelegene Reinhäuser Wald (FFH Nr. 110) hat eine Größe von ca. 1207 ha. Er liegt an der östlichen Grabenschulter des Leinetals.
Im Nord-Osten verläuft randlich der Wendebach, der westlich von Reinhausen im Wendebachstausee, einem beliebten Erholungsgebiet, mündet. Auf der Ostseite stößt er an die Deutsche Märchenstraße und das Grüne Band, im Süden an den Pilgerweg Loccum-Volkenroda und im Westen an den Leinetal-Radweg. In dem durch zahlreiche Täler gegliederten FFH-Gebiet stehen vorherrschend Hainsimsen- und Waldmeister-Buchenmischwälder mit einem hohen Anteil an standortfremden Nadelbäumen wie beispielsweise Fichten, Douglasien und Lärchen. Mitten durch das beliebte Wandergebiet verläuft der Reinbach, an deren Uferzonen schützenswerte Erlen-, Eschen- und Weichholzauen und feuchte Hochstaudenfluren wachsen. In dem Waldgebiet lassen sich große Buntsandstein-Felsen verschiedenster Formen finden, deren Vorkommen im niedersächsischen Teil des Weser- und Leineberglandes bedeutend ist und die als Naturdenkmäler ausgezeichnet sind. Die natürlich entstandenen Felsdächer, die man Abris nennt, wurden schon in der Steinzeit von Menschen zum Schutz aufgesucht; sie bilden die größte zusammenhängende Gruppe in Mitteleuropa.
In den Spalten und Ritzen der vielen Felsen befindet sich eine beachtliche Felsvegetation aus Moosen und Farnen. Dazu gehören der größte Bestand des Prächtigen Dünnfarns (Trichomanes speciosum) (im Gametophyten-Stadium) in Niedersachsen und seltene Arten wie der Gelappte Schildfarn (Polystichum aculeatum) und das Koboldmoos (Buxbaumia aphylla).
Gefährdet ist die Felsvegetation durch Trittschäden, Feuerstellen und Müll in den Spalten, weshalb Wanderer besondere Rücksicht nehmen müssen. Zudem wurde 2006 eine Klettervereinbarung getroffen, die nur an ausgewählten Buntsandsteinfelsen das Klettern erlaubt.
Weitere, im FFH Gebiet 110 vorkommende, seltene Arten sind z.B. die Groppe (Cottus gobio), das Rundblatt-Labkraut (Galium rotundifolium) und das zu den Heidegewächsen gehörende Nickende Wintergrün (Orthilia secunda)
