Buchenwälder und Kalk-Magerrasen zwischen Dransfeld und Hedemünden


Das FFH-Gebiet 170, „Buchenwälder und Kalk-Magerrasen zwischen Dransfeld und Hedemünden“, umfasst 1.496 ha der Dransfelder Hochfläche des niedersächsischen Berglandes und liegt in einer besonders wärmebegünstigten Region. In dem für das Solling-Vorland charakteristisch stark reliefierten Gebiet mit vielen Höhen, Senken und eingestreuten Basaltkuppen ehemaliger Vulkane lässt sich eine hohe Artenvielfalt auf vielen verschiedenen Lebensraumtypen finden.

Auf Muschelkalk stehen Waldmeister- und Orchideen-Buchenwälder, wobei es sich bei dem Orchideen-Kalk-Buchenwald um das größte zusammenhängende Vorkommen Niedersachsens handelt. Auf Basalt stehen Hainsimsen- und ärmere Waldmeister-Buchenwälder, Schlucht- und Hangmischwälder und Erlen-, Eschen- und Weichholzauenwälder. Kleinflächig lassen sich gut ausgebildete Erlen-Quellwälder und Hangschuttwälder finden. Alle Waldbestände befinden sich auf historisch alten Waldstandorten, die für Pflanzen und Tiere eine hohe Kontinuität der Standortbedingungen und -entwicklung darstellen. Auch der teilweise hohe Alt- und Totholzanteil ist von besonderer Bedeutung für viele Käfer- und Vogelarten, die dort Nahrung und Unterschlupf finden.

 

Kalk-Magerrasen bei Hedemünden

 

Als Kontrast zu den Wäldern sind in dem Schutzgebiet größere, zusammenhängende Komplexe von artenreichen Kalk-(Halb-)Magerrasen und Grünland vorhanden, auf denen sich bedeutende Orchideen-Vorkommen und Wacholdergebüsche finden lassen. Hier zeigen sich verschiedene Auswirkungen der Verbuschung.

Vor allem in dem Gebiet östlich von Scheeden sowie an den südexponierten Hängen des Werratals ist die Landschaft wegen unterschiedlicher historischer und aktueller bäuerlicher Nutzung stark gegliedert und strukturreich. Hier wechseln sich Eichen-Hainbuchenwälder mit ehemaliger Nieder- und Mittelwaldnutzung, extensiv beweidete Kalkmagerrasen und Magerweiden, sowie artenreiche Mähwiesen ab.

In dem nördlichen Bereich des Gebietes befinden sich Kalktuff-Quellen mit moosbesetzten Kalkquellfluren.

Besonderem Schutz unterliegen die Schlingnatter (Coronella austriaca), die Zauneidechse (Lacerta agilis), der Skabiosen-Scheckenfalter (Euphydryas aurinia), die Käferart Eremit (Osmoderma eremita), der Hirschkäfer (Lucanus cervus) und die Orchideen-Art Frauenschuh (Cypripedium calceolus).

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