Hintergrund

Noch vor 250 Jahren war sie so häufig wie der Fuchs. Als vermeintlicher Konkurent des Menschen wurde die Wildkatze seit 1750 systematisch verfolgt und bejagt (siehe Bild links). Mit großem Erfolg: Heute gehört sie zu den seltensten einheimischen Säugetierarten. Die Zerschneidung unserer heutigen Landschaft durch Siedlungen und Verkehrsstraßen, sowie eine starke agrarwirtschaftliche Nutzung, haben dem Bestand weiter negativ zugesetzt. Dank der unter Schutzstellung konnten sich jedoch einige Vorkommen leicht erholen und auch im Raum Göttingen hat sie wieder einen Lebensraum gefunden.

Wildkatzen-Monitoring des BUND Göttingen

Seit 2011 versucht der BUND die Sichtungen vermeintlicher Wildkatzen auch genetisch zu belegen und führt in den Winterhalbjahren das Wildkatzenmonitoring durch, welches sich in das bundesweite Projekt "Rettungsnetz Wildkatze" eingliedern lässt. Ziel dieser Untersuchungen ist die Schaffung und der Erhaltung strukturreicher Lebensräume mit Möglichkeiten zur Wanderung und Ausbreitung. Als sogenannte "Zielart" folgen der Wildkatze viele weitere Arten. Dort wo sie sich wohl fühlt, finden Laufkäfer, Auerhahn und Fledermäuse ebenfalls ein Zuhause!

Methode
Für das Monitoring werden in den Wäldern sogenannte Lockstäbe (Vierkanthölzer mit Bürsten) aufgestellt und mit Baldrian-Tinktur besprüht. In den Winter- / Frühlingsmonaten (Ranzzeit der Katzen) lockt der Geruch des Baldrians die Tiere an die Lockstäbe. Die Katzen reiben sich an dem Holz und hinterlassen dabei Haare. Diese werden in regelmäßigen Abständen während unserer Kontrollrunden gesichert und im Anschluss an die Saison zum Senckenberg Institut nach Gelnhausen versandt. Hier geht's zu den Ergebnissen der letzten Untersuchungen.